Winternats Friedrichshafen 2008

Die vierten Slotdragster Winternationals in Friedrichshafen wurden zur Rekordveranstaltung in jedweder Hinsicht:
Um ein Drittel!!! mehr Teilnehmer, als in den Vorjahren trotz der Abwesenheit der Fahrer aus Malta und Finnland, dazu Bahnrekorde in fast allen Kategorien und so viele Fahrzeuge, wie noch nie und, bedingt durch den allgemein regen Besuch der Messe, wohl auch noch mehr Zuschauer, als in früheren Jahren.

In Erwartung der hohen Teilnehmerzahl und auch bedingt durch die festen Öffnungszeiten der Messe in Friedrichshafen, wurde diesmal bereits am Freitag mit der Qualifikation in allen Kategorien begonnen.


Alex hatte mit dem Pure Hell Funny Car ein neues Fahrzeug am Start und setzte sich in PS gleich einmal mit neuem Streckenrekord von 0.955 an die Spitze, gefolgt vom neuen Mitfavoriten (spätestens seit der EM in Malta) Peter, wieder Alex, Jürg, Top-Favorit Roger und Kescha, noch vor Rookie Kurt Fink mit Keschas 34er Ford und den ebenfalls zum Favoritenkreis zählenden Fred und Thomas.
Am Samstag änderte sich im Vorderfeld nicht viel, insgesamt waren 31 Fahrzeuge am Start.

PR sah gleich einmal eine 0.501 von Kescha, die am Samstag noch von Claudia eingestellt und von Jürg mit einer 0.502 fast erreicht wurde - Alex Koch, Matt Dudley, Ivo Klarer, Holli Boenisch sowie Roger, Thomas und Steve waren die anderen Fahrer der Top 10 von 39 - wiederum Rekord und zum Leidwesen einiger die Nichtqualifikation fürs 32-er Finaltableau.

Alex Mahl sorgte wie schon in PS für die ersten Schlagzeilen in S16, als er gleich mit beiden Fahrzeugen unter 0.900 kam und mit 0.889 einen neuen Rekord aufstellte (die alte Bestmarke waren 0.911!!!). Die nächsten (Fred, Peter, Kescha und Silvano) waren mit mittleren 0.9-ern noch sehr weit entfernt und mussten sich für Sonntag etwas überlegen, wenn sie noch ins Finale kommen wollten.

Gp12: Die erste pro-light Kategorie bescherte uns zwar (noch) keinen neuen Bestzeiten, aber immerhin die Einstellung des alten Rekords - Fred übernahm mit 0.835 das Kommando, knapp vor Alex mit 0.836 und Kescha mit 0.841, gefolgt vom stark verbesserten Thomas Schäfer.
Einige Fahrer kamen dann noch am Samstag hinzu, konnten sich aber nicht ins Vorderfeld schieben.

Genau 16 Fahrzeuge starteten in der Top Fuel Kategorie - Ulli Raum aus Berlin mit einem etwas untermotorisierten S16C der einzige Neuling.
Auch hier gab es sehr bald neue Rekorde zu vermelden: Kescha fuhr mit beiden Dragstern unter 0.800 - die 0.770 war sogar schneller, als die Malteser Charles und Keith im Vorjahr und somit neuer Bahnrekord.
Auch Alex und Thomas zeigten sich stark verbessert - die Überraschung war aber Holger mit Keschas blauem Jungle Jim - Vierter mit 0.811 in seinem ersten TF-Rennen.

Gp20 rückte vor allem an der Spitze noch enger zusammen - gleich drei Fahrer lagen nach der Quali unter 0.800: Kescha mit seinem zweiten vorläufigen Bahnrekord von 0.774, Alex mit seiner ersten 0.7 (0.792), ebenso Fred mit 0.795. Peter und Zani waren auch nicht weit von der 0.7 entfernt.

Neuer Teilnehmerrekord dann in Gp7, wenn auch die Rekordzeiten nicht wirklich erreicht wurden - alle Favoriten hatten ihre Probleme mit dem Chassis-setup und brachten (noch) keine Zeit unter 0.5 zustande, wenn auch Peter mit genau 0.500 nur knapp.
Dafür schlugen sich die Rookies wie Bruno, Gerry, Isa und Thomas (wenn man ihn noch als solchen bezeichnen kann) sehr ordentlich und konnten sich so im Vorderfeld platzieren.


Nun zum Rennen:
Begonnen wurde diesmal Samstag Nachmittag mit Gp7 - Jürg hatte schon in der Quali Probleme und musste mit Traktionsproblemen Matt Dudley den Vortritt lassen.
Kescha ereilte mit seinem neuen und ungetesteten Quick 7 das selbe Schicksal gegen Thomas´ Gp27, im Berliner Duell setzte sich Gerry gegen Ulli durch.
Runde zwei sah zunächst eine etwas überraschende Niederlage von Quali-Leader Peter gegen den immer schneller werdenden Matt, Thomas kam mit etwas Glück gegen Isa weiter, bevor dann schließlich Kescha den Bann brach und die erste 0.4 - neue persönliche Bestzeit von 0.459 - mit über 86 mph gegen Ulli hinlegen konnte.
Bruno hatte noch leichte Probleme, setzte sich aber doch 2:0 gegen Steve durch, Peter und Alex fuhren zumindest jeweils konstante 0.5, Fred hatte mit beiden Autos technische Probleme (nach einer guten 0.498) und Alex unterstrich seine Favoritenstellung mit 0.492 und 0.493 gegen Thomas´ Gp27.
Im Viertelfinale kam dann Thomas mit dem McD endlich auf Touren - 0.496 und 0.599 reichten (wenn auch knapp) gegen Matt (trotz dessen neuer PB von 0.569), Kescha bestätigte seine Leistung gegen Bruno mit einer 0.464, Peter war konstanter, als Alex, der sich aber dafür an Gerry rächte.
Die Halbfinals also Thomas gegen Kescha und Peter gegen Alex: Kescha ohne Probleme mit 0.462 und 0.500, Alex dafür plötzlich mit Problemen und somit nur zweiter Sieger gegen Peters weiterhin konstante 0.5er.
Im kleinen Finale war Alex´ Konstanz dann wieder da - 2x 0.5 waren besser, als Thomas´ 2x 0.6, im grossen Finale wiederholte Kescha praktisch seine Leistung aus der Vorrunde und holte sich seinen ersten Titel dieser Veranstaltung und den 3. insgesamt in dieser Kategorie nach 2005 und 2006.

PS: Alex hatte als einziger ein Freilos, alle anderen Fahrer mussten bereits am Samstag zur ersten Runde antreten. Fred sorgte hierbei mit 2x 0.97 für den ersten Glanzpunkt, die einzige wirkliche Überraschung war aber die Niederlage von Ex-Bahnrekordhalter Roger gegen Karsten aus Berlin, bedingt durch zwei Frühstarts des Schweizers. Fred startete dann seinen Angriff auf den Bahnrekord (den er dann auf Grund eines Missgeschicks später wieder verlor), Kescha beendete Karstens Höhenflug, Peter steigerte sich gegen Jürg und gewann knapp aber verdient, Alex fuhr unter 1.000, Kescha und Roger auch, ebenso Peter.
Im Viertelfinale am Sonntag waren dann die Favoriten unter sich - Fred fuhr wieder schneller, als alle anderen vor ihm und kickte Alex trotz dessen perfekter 0.500 raus, Keschas Käfer war nun auch unter 0.1 und somit knapp besser, als Peters Camaro, Alex verhalf Keschas Grremlin mit zwei Frühstarts zum Einzug ins Halbfinale und Roger wiederholte zwar die 0.500 von Alex, ließ dieser aber einen weiteren Frühstart folgen und hatte so gegen Peter das Nachsehen.
Fred wurde im ersten Halbfinale gegen Kescha noch schneller und zwang seinen Gegner zu einem Frühstart im Entscheidungslauf, Peter kombinierte fast perfeke Reaktionszeiten mit konstanten 0.9-ern gegen Keschas Grremlin.
Das Finale war dann zunächst dank einem weiteren Bahnrekord von Fred eine einseitige Angelegenheit, das bis dahin klare Ergebnis wurde dann aber nach dem Abwiegen der Fahrzeuge auf den Kopf gestellt, als Freds Cavalier plötzlich 5g zu wenig auf die Waage brachte.
Der Franzose hatte vermutlich im ersten Finallauf (eventuell aber auch schon vorher - so genau konnte man das nicht feststellen) seinen aus Metall bestehenden Überrollkäfig im Fangsack verloren und dies nicht bemerkt - die für ihn sehr unglückliche, aber logische Folge war eine Disqualifikation sowie die Aberkennung aller Bahnrekorde und der Sieg am grünen Tisch für Peter vor Kescha und Alex.

Nach dieser kontroversen und im Nachfeld viel diskutierten Entscheidung folgte das PR-Rennen: Die Fahrer aus Berlin mussten leider abreisen und überliessen ihren jeweiligen Gegnern kampflos den Sieg, Jürg, Alex, Kescha und Thomas hatten bereits nach der ersten Runde nur noch je ein Fahrzeug im Rennen, was sie aber nicht daran hinderte, mit dem anderen jeweils bis ins Halbfinale zu marschieren. Zani, Daniel, Dominik und Holger scheiterten teilweise recht knapp eine Runde zuvor.
Die Halbfinalpaarungen: Keschas Barkas Wheelstander gegen den 67er VW Pritschenwagen von Thomas mit einem 2:1 Sieg für den Schweizer nach zwei Frühstarts des Gegners und Jürgs 40er Ford gegen den Studebaker von Alex Mahl - auch hier 2:1 für die Schweiz.
Im kleinen Finale setzte sich Alex nach einigen Frühstarts von beiden Fahrern gegen seinen Dauerrivalen durch, im Finalduell der beiden Schweizer hatte Jürg weniger Mühe, seinen Vorjahrestitel zu verteidigen.
Gratulation an Jürg, Thomas und Alex!

In S16 waren die Rollen klar verteilt - Alex als einziger unter 0.9 der Top-Favorit und alle anderen als Aussenseiter.
Doch zunächst steigerten sich Steve und Matt jeweils gegen Zani auf unter 1.0, um sich dann ebenfalls jeweils gegen Alex in der zweiten Runde aus dem Bewerb zu verabschieden. Fred steigerte sich ebenfalls, wie fast alle anderen und kam knapp gegen Patrick und Dominik weiter, Peter ließ mit einer 0.911 gegen Kescha aufhorchen,
Jürg kam gegen Keschas Porsche nicht ins Ziel und Roger war Dank Silvanos knappen Frühstarts ebenfalls in der nächsten Runde.
Weitere Steigerungen von Fred (nun mit 0.899 ebenfalls unter 0.9), Kescha (leider zu spät und zu wenig gegen Fred) und Roger sorgten für eine Umverteilung der Favoritenrollen, dazu kam, dass Alex gegen Roger ein Fahrzeug verlor. Im Halbfinale standen schließlich Alex, Peter, Fred und etwas überraschend Roger, der dank besserer Reaktionszeiten und etwas Pech seines Gegners mit Fred auch gleich den nächsten Favoriten auf die Bretter schickte.
Alex und Peter lieferten sich ein sehr ausgeglichenes Duell auf höchstem Niveau mit dem besseren Ende für Peter.
Im kleinen Finale ging Alex´ Firebird gegen Fred etwas die Puste aus (zwei Frühstarts waren auch nicht gerade förderlich), im grossen sicherte sich Peter souverän und diesmal auch ohne Diskussionen seinen zweiten Sieg des Tages.
Gratulieren muss man allen 4 Fahrern - Alex zu seinen Bahnrekorden, die mit neuen, von ihm gebauten Motoren erzielt wurden, Fred zu ebenfalls sehr schnellen Zeiten und der guten Platzierung trotz aller Probleme in PS, Roger zu seinem unerwarteten aber durchaus verdientem zweiten Platz und natürlich Peter zum zweiten Sieg im dritten Finale an diesem Wochenende.

Gp12 versprach eine ganz knappe Angelegenheit zu werden. Steve und Matt durften bereits in Runde 1 gegen einander fahren, die Erfahrung setzte sich knapp gegen die Jugend durch. Spätestens nach der zweiten Runde waren dann die 0.8er Fahrer unter sich - alle konnten sich steigern, allen voran Fred mit neuem Bahnrekord von 0.829, Kescha mit 0.830 und Peter mit 0.834.
Fred danach souverän gegen Keschas Opel mit 0.830 + 0.831, letzterer mit dem Prefect knapp gegen Peters Olds, Silvano stark verbessert gegen Alex, ebenso Thomas mit dem nächsten Rekord (0.810 und 0.820) gegen den selben Fahrer.
Das Halbfinale der beiden Rekordfahrer geht knapp an Fred, Kescha setzt sich ebenso knapp gegen Silvano durch, bevor dieser den nun etwas langsamer werdenden Thomas im Kampf um Platz drei hinter sich lässt und Fred zwar ohne Rekord, aber doch gegen Kescha gewinnt.
Super Leistungen von Fred, Thomas und Silvano!

Das einzige Freilos in TF hatte Kescha Dank der Abreise von Ulli. Jürg kam gegen den neuen Rekordhalter wenigstens einmal mit 0.88 ins Ziel, hatte aber dennoch keine Chance, Thomas verlor knapp gegen Fred, Zani sah gegen Alex zwei Mal weniger gut aus, Holger war schneller, als Dominik, verlor aber an der Ampel, Thomas gewann ganz knapp gegen den immer schneller werdenden Roger und Patrick fuhr gut, benötigte aber auch etwas Glück gegen Fred, der im Entscheidungslauf aus der Spur flog.
Kescha ließ Fred kurzzeitig hoffen, ließ die Seifenblase aber mit einer 0.796 gleich wieder platzen, Alex war einfach schneller, als Dominik und Thomas, ebenso, wie Kescha in seinem Lauf gegen Patrick.
Im Halbfinale 1 folgten dann zwei weitere 0.7er von Kescha gegen Alex, im zweiten genügten etwas gemächlichere 0.8er (wenn auch knapp) zum Weiterkommen.
Auf weitere Läufe in dieser Kategorie konnte somit verzichtet werden - 2x Kescha vor 2x Alex.
Alle weiteren Fahrer haben sich zwar verbessert, müssen aber bis zum nächsten Mal noch etwas zulegen.

Gp20: Die ersten Hämmer gab es bereits in Runde 1 - zunächst eine 0.781 und 0.785 von Keschas vermeintlich schwächerem Fahrzeug gegen Patrick, dann ebenso aus dem Nichts Steves 0.778/56.47 gegen Dominik - das versprach interessant zu werden!
Kescha mit seiner Nr1 daraufhin mit der nächsten 0.78 gegen einen verbesserten, aber immer noch zu langsamen Jürg, Peter mit 0.80 gegen Roger, Fred mit 2x 0.77 gegen Matt (0.822/53.90 mit Parma Edge und 48-pitch - WOW!) und dann mit neuem Bahnrekord von 0.765 und zwei weiteren 0.7ern aber einer Niederlage (!!!) gegen Keschas 0.82, 0.78 und 0.771, und schließlich Zanis und Alex´ zwar gute, aber im Vergleich dazu langsam scheinende tiefe 0.8er.
Im Viertelfinale ging es in der gleichen Tonart weiter - Kescha mit 0.79 und geradezu schneckenhaften 0.83, Fred mit 0.77 und 0.78 gegen Peters konstante und gute 0.80 und 0.81, Kescha mit weiteren 0.7ern gegen Jürg und Alex in einem spannenden und ausgeglichenen 0.8-er Duell gegen Peters Mercury.
Das erste Halbfinale dann wieder etwas umstritten, aber nicht weniger schnell: Kescha zunächst zu langsam gegen Freds 0.78, dann der Ausgleich auf Grund einer Überschreitung der 1-min. Startfrist von Fred und die Entscheidung mit einer 0.78 von Kescha gegen Freds 0.86.
Halbfinale 2 geht etwas überraschend an Alex, da Kescha sich zunächst einen knappen Frühstart leistet und dann im Ziel aus der Spur fliegt.
Beide Finalläufe gehen knapp an Kescha, zuerst mit weiteren 0.7ern und einer Laufwiederholung wegen gleichzeitigem Abflug gegen Fred, danach mit je einem Frühstart gegen Alex.

Gratulationen auch hier an Fred, Alex, Peter, Matt und Steve zu den gefahrenen Zeiten und erzielten Ergebnissen!

Was sonst noch auffiel:
- Alex Koch & Marcel Quint waren mit ihren Raketen-Dragstern für die grosse Show verantwortlich - der neue ultraleichte und von gleich 2 Raketen angetriebene Funny Car fuhr mit unglaublichen 95mph/152kmh die schnellste jemals auf dieser Bahn erreichte Geschwindigkeit, war danach aber nicht zu bremsen und zerschellte, nachdem er den Fangsack passiert hatte, am Nachbarstand.
- Fred Barthelemy sorgte ebenfalls für Rauchwolken, als sein Netzteil sichtlich überfordert den Dienst quittierte.
- Alex reparierte wie üblich unermüdlich alles, was an ihn herangetragen wurde, und war auch für mich mehr als einmal der Retter in der Not.
- Der Kreis der Favoriten wird immer grösser, wer bereit ist, zu lernen und etwas Zeit in die Materie zu investieren, wird meist auch sehr bald belohnt - beste Beispiele sind Peter, Thomas und Roger.
- Die Bahnrekorde für Zeit und Geschwindigkeit wurden JEWEILS mundestens 10 Mal verbessert, die PS-Geschichte nicht mitgerechnet, Gratulation dazu an: Fred, Alex, Thomas, Steve und Kescha.


Danke an die Sponsoren, die Messeorganisation, alle Helfer und Teilnehmer - weiter geht es nächstes Jahr in Paris, Berlin oder (hoffentlich) wieder in Friedrichshafen.


Kescha Platonow